Liebe Freund:innen, Kolleg:innen und Interessierte,
heute haben wir in der 188. Vollversammlung der Arbeiterkammer Tirol sechs zentrale Anträge.
Diese Anträge stehen für unsere Werte: soziale Gerechtigkeit, Fairness und die Rechte der Arbeitnehmer:innen. Wir von der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) setzen uns täglich dafür ein, dass die Stimme der arbeitenden Menschen gehört wird und dass Politik auf deren Bedürfnisse reagiert.
In den letzten Jahren haben sich in vielen Bereichen große Herausforderungen aufgetan, ob es um faire Entlohnung in Pflegeberufen, gerechte Steuern oder die notwendige Barrierefreiheit bei neuen Technologien geht. Diese Themen betreffen uns alle – in unserem Berufsleben, in unseren Familien und in der Gemeinschaft, in der wir leben. Meine Vision und mein Antrieb ist es, dass jeder Mensch in Tirol die gleichen Chancen hat und in Würde und Sicherheit leben kann.
Hier eine kurze Übersicht, worum es in unseren Anträgen geht und warum diese Themen für uns alle wichtig sind:
1. Faire Vergütung in Sozial- und Pflegeberufen – Gerade in diesen Berufen leisten Menschen enorm viel für die Gemeinschaft. Aber viele arbeiten hier unter ungleichen Bedingungen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Pflegekräfte die Möglichkeit haben, in das neue Vergütungssystem zu wechseln, ohne finanzielle Nachteile befürchten zu müssen. Ein gerechtes Einkommen für die Menschen, die tagtäglich so viel geben, sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
2. Lohntransparenz und Geschlechtergerechtigkeit – In Österreich verdienen Frauen durchschnittlich 18,4 Prozent weniger als Männer für die gleiche Arbeit. Das ist eine Ungerechtigkeit, die wir nicht hinnehmen dürfen. Wir fordern, dass die EU-Lohntransparenzrichtlinie rasch und umfassend umgesetzt wird, damit Lohndiskriminierung der Vergangenheit angehört.
3. Steuergerechtigkeit für Arbeitnehmer
– Die Steuerlast in Österreich wird überwiegend von Arbeitnehmer:innen getragen, während Vermögende und Unternehmen deutlich weniger beitragen. Das können wir so nicht stehen lassen. Eine gerechte Steuerstruktur muss Arbeit entlasten und Kapital stärker in die Verantwortung nehmen. Unsere Forderungen zielen darauf ab, hier das Ungleichgewicht zu beseitigen.
4. Energieversorgung und faire Bedingungen für Konsument
– Der Zugang zu Strom und fairen Vertragsbedingungen darf kein Privileg sein. Wir fordern eine gesetzliche Grundlage, die sicherstellt, dass die Rechte der Konsument:innen auf dem Strommarkt geschützt werden, und dass Menschen, die in Solarenergie investieren, auf faire Vertragsbedingungen zählen können.
5. Ferienbetreuung für Familien – Alle Eltern wissen, wie wichtig eine zuverlässige Ferienbetreuung für Kinder ist. Viele Familien stehen vor großen Problemen, weil es oft zu wenig Betreuungsplätze gibt. Wir fordern eine nachhaltige Lösung, die sicherstellt, dass Familien in Tirol auf eine verlässliche Betreuung zählen können.
6. Barrierefreiheit in neuen Technologien – Menschen mit Beeinträchtigungen müssen die gleichen Chancen haben, an unserer modernen Welt teilzuhaben. Neue Technologien wie Touchscreens und Automaten dürfen nicht zur Barriere werden, sondern müssen für alle zugänglich sein. Es ist höchste Zeit, hier verbindliche Standards einzuführen.
Diese Themen liegen mir und meinem Team am Herzen. Es ist unsere Aufgabe, die Stimme der Arbeitnehmer:innen zu sein und für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen. Gemeinsam mit meinem Kollegen Herbert Frank und vielen engagierten Kammerrät:innen arbeiten wir daran, dass Tirol ein Bundesland bleibt, in dem Fairness und Solidarität mehr zählen als reine Profitinteressen.
Wir werden nicht aufhören, für diese Themen einzutreten, bis wir echte Veränderungen sehen. Für uns ist klar: Die Menschen in Tirol verdienen Gerechtigkeit – und wir setzen uns dafür ein, dass diese Gerechtigkeit Wirklichkeit wird.
Euer
Bernhard
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